V 160

Quelle: WIKIPEDIA
Die Baureihe V 160 (ab 1968: Baureihe 216) war ein Diesellokomotiven-Typ der Deutschen Bundesbahn. Dieser ist die erste Variante der V 160-Familie, die im Nachkriegs-Neubauprogramm der Bundesbahn als einmotorige Großdiesellokomotive für den mittelschweren Streckendienst projektiert wurde.
In den 1950er Jahren stieg die Leistungsfähigkeit der verfügbaren Bahndieselmotoren von zuvor 993 kW (1350 PS) auf ca. 1400 kW (ca. 1900 PS) und mehr. Nun stand der Entwicklung einer einmotorigen, mittelschweren Streckendiesellok bis zur Serienreife nichts mehr im Wege. Man einigte sich auf eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und auf den Einbau einer Dampfheizung. Noch stand keine Technik bei Diesellokomotiven für die elektrische Heizung von Reisezügen zur Verfügung. So begann im Frühjahr 1956 die Entwicklung bei Krupp. Die V 160 001 wurde als erste von insgesamt zehn Vorserienmaschinen 1960 ausgeliefert, sechs wurden bei Krupp, die letzten vier bei Henschel hergestellt. Die ersten neun Vorserienmaschinen haben noch einen stärker ausgerundeten Fahrzeugkopf, der ihnen den Spitznamen "Lollo" eintrug (in Anspielung auf Gina Lollobrigida), während ab der zehnten Maschine der von Henschel für die V 320 001 entwickelte glattflächige Fahrzeugkopf Verwendung fand, da er in der Produktion deutlich günstiger war und sich als windschnittiger erwies. Die Vorserien-Maschinen waren mit Ausnahme der V 160 006 zunächst mit Maybach-Motoren des Typs MD 16 V 538 TB ausgestattet.

Die Serienlieferung der Maschinen V 160 011 bis 224 erfolgte in fünf Serien von 1964 bis 1968. Hersteller waren Krupp, Henschel, KHD, Krauss-Maffei und MaK. Ab der Nummer 155 trugen die Maschinen bereits bei ihrer Ablieferung die Baureihenbezeichnung 216. Die übrigen Maschinen wurden dann umgezeichnet.

Durch die vorrangige Entwicklung leistungsstärkerer und schnellerer Dieselloks mit elektrischer Heizung ist im Laufe der Jahre aus der V 160 eine ganze Fahrzeug-Familie mit über 800 Exemplaren entstanden, die aus verschieden Varianten der Zugheizungsversorgung und der Erprobung von Gasturbinen hervorging. Im 1968 eingeführten Baureihenschema der DB sind die verschiedenen Varianten als 210, 215, 216, 217, 218 und 219 geführt. Durch Umzeichnungen (Umbauten) hat die Deutsche Bahn später noch die Baureihen 225 und 226 geschaffen. Das Einsatzfeld der Baureihe 216 konzentrierte sich ab 1990 wegen der Dampfheizung zunehmend auf den Güterverkehr, da man keine Nahverkehrswagen mehr hatte, die noch so beheizt wurden. Von 2000 bis 2004 wurde der Bestand an 216ern immer weiter ausgedünnt, sodass 2004 die letzte Maschine ausgemustert wurde.

Die erste Umbaulok der Reihe DH 1504 wurde 1998 durch die Firma On Rail vorgestellt. Das Konzept sah vor, aus einigen vorhandenen ehemaligen Staatsbahnexemplaren der Baureihe 216 eine neue Streckenlok mittlerer Leistungsstärke zu schaffen. Dafür wurde eine fast komplett neue Lok aufgebaut, die nur noch das Getriebe, die Drehgestelle und die Lokhülle mit der Spenderlok gemein hatte. Motorisiert sind die DH 1504 mit 1500 kW starken MTU-Motoren. Insgesamt wurden sechs dieser Loks gebaut, drei Lokomotiven stehen heute bei der OHE im Einsatz, zwei bei der NIAG und eine bei der mkb. Ob weitere Umbauten entstehen werden, ist fraglich, da kaum geeignete Spenderloks zu beschaffen sind.

Die Bielefelder Ära der V 160 währte nur kurz. Bereits drei Jahre nach ihrer Einführung im Jahre 1965 wurden die Loks nach Braunschweig abgegeben. Es liegen uns daher leider keine Bilder aus der aktiven Zeit im Bw Bielefeld vor.
Von den 10 Loks sind nur noch drei erhalten, zwei davon laufen als umgebaute DH 1504 bei der OHE, während die ehemalige V 160 122 als Lok 10 für die Firma Wiebe fährt.

 

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  • Autor: Michael Meding

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