Beste Aussichten verspricht ein Blick vom Wasserturm. Aus luftiger Höhe lässt sich der Blick über die Bahnanlagen schweifen. Im Bw herrscht zwar bunter Betrieb, aber man hat durchaus einen Sinn für Ordnungsliebe.
Am linken Bildrand ist die Überdachung der Dieseltankstelle zu erkennen. Die graue Fläche zwischen den Gleisen 63 und 62a beherbergte früher den Kohlenbansen. Schemenhaft scheint noch das Kranfundament durch, rechts daneben der "Abdruck" der Drehscheibe für die Kohenhunte. Die beiden zweiachsigen Kesselwagen im Vordergrund am Haken der Kö auf Gleis 62 werden wohl Heizöl angeliefert haben, rechts daneben befinden sich die Umpumpanschlüsse mit den unterirdisch angelegten Leitungen zum Tanklager. Ein 26,4m Reisezugwagen steht vor dem Pumpenhaus des Tanklagers.
Gehen wir ruhig etwas näher heran: Die Kö hat die beiden Kesselwagen abgestellt und wartet auf das Drehen der Drehscheibe. Der gelbe Hilfszugwagen, beidseitig mit einer Sh2-Tafel gesichert, scheint sich den Platz neben dem Sandbunker gesichert zu haben. Zwei offene Güterwagen, der Schrott- und Abfallbeseitung zugeteilt, befinden sich auf Gleis 61. Direkt daneben erkennt der aufmerksame Betrachter die Fußplatte eines abgebauten Wasserkranes. Rechts davon, unterhalb der auf der Betonfläche stehenden Fässer befindet sich noch der ehemalige Luftschutzbunker, der dreieckige Zugang ist hinter den Fässern zu erkennen. Das viereckige Gebäude mit dem Walmdach dient als Toilette für die Werkstattarbeiter.
Wenn wir noch näher an den Ort des Geschehens kommen, ist neben einer Köf II vor Schuppenstand 1 ein Silberling im Stand 2 zu erkennen. Vermutlich bemüht man die dortige Achssenke und hält noch ein Päuschen. Der Schuppenstand 2 mit dem Niederbordwagen vor der Tür wurde durch einen Anbau verlängert, damit auch Reisezugwagen mit einer Länge von 26,4m Platz im Schuppen finden. Man beachte den signalgrünen Ford Granada Turnier am Ende des E-Lokschuppens.
Kunstvoll arrangiert, bzw. fachgerecht verstürzt liegen Radsätze auf einem Niederbordwagen auf Gleis 61a. Auf dem wilden Gleis daneben haben noch weitere Radsätze Platz gefunden. Neben dem Klv 12 auf Gleis 22 finden sich auf Gleis 23 ein Klv 50 mit Anhänger und auf Gleis 61 ein Klv 51 mit Anhänger, leider sämtlich unerkannt. Das seltsame Gefährt zwischen den beiden V100 wirft weitere Rätsel auf.
Genießt man die Aussicht auf der anderen Seite des Wasserturms fällt der moderne IC mit der BR 103 auf. Die Personenwagen in der Abstellung dürften Jahrzehnte älter sein. Im Vordergrund ist noch die Halle der Fa. Wittkopp zu erkennen, welche später einem Parkplatz zum Opfer fallen wird. Neben dem Gasometer ist auf der anderen Gleisseite noch das Stellwerk Bvw zu erkennen, welches seit 1978 aufgelassen wurde. Die Anzahl der dort abgestellten Güterwagen hat bereits stark abgenommen.
Das folgende Bild ist leider undatiert, aber ab 1979 aufgenommen worden. Es zeigt Wilhelm Kley aus der Lokleitung mit einem unerkannt gebliebenen Kollegen.
Am 29. Juli des Jahres wartet 323 622 geduldig vor Tor 9 auf neue Aufgaben.